Kurz und Knapp aus aller Welt – 30.03.2012

Grüner Widerstand erobert Murzuk

30.3.2012. Der Grüne Widerstand hat die libysche 7.000-Einwohner-Stadt Murzuk erobert und die Kämpfer des neuen Regimes vertrieben. Allerdings sollen sie sich in der Nähe in Al-Jufrah (nicht Al-Kufrah) sammeln und auf Verstärkung warten.

Polit-Randalierer verhaftet: Lukaschenko ahmt EU-Methoden nach

30.3.2012. Drei junge Männer aus Weißrußland, die bereits bei oppositionellen Demonstration durch gewalttätige Randale aufgefallen sind, wurden im Zug nach Moskau verhaftet, da sie von dort in die EU fliegen wollten, zu einem Treffen mit Vertretern der EU-Kommission. Seit dem die EU im Wirtschaftskrieg mit Weißrußland ein Einreiseverbot für Staatspräsident Alexander Lukaschenko und über 240 Staatsdiener erlassen hat, revanchierte sich dieser mit einem Ausreiseverbot für vom Westen ausgehaltene „Oppositionelle“.

Grüner Widerstand unterzeichnet Abkommen mit Rebellen in Mali

30.3.2012. Wie mehrere Quellen berichten, hat der Grüne Widerstand ein Abkommen mit den Tuareg-Rebellen in Mali unterzeichnet, mit dem Ziel die „ausländische Vorherrschaft und Ungerechtigkeit“ in der Sahara zu beenden. Einzelheiten über den Inhalt wurden nicht bekannt, allerdings gibt es Fotos von dem Treffen.

Gruß aus dem Jenseits: „Neue“ Ghaddafi-Rede ausgestrahlt

30.3.2012. Selbst nach seinem Tod bleibt der libysche Revolutionsführer Muammar al-Ghaddafi einzigartig: in einer kurzen 42-sekündigen Rede ruft er weiter zum Widerstand gegen die Besatzer und Verräter auf und erklärt, daß er nur lachen könne, über jene, die glauben, daß sie ihn getötet haben. Die Stimme Ghaddafis ist offenbar echt und selbst die NTC-Regierung hat sich offiziell mit der Rede beschäftigt, was eine gewisse Brisanz zeigt – aber sie könnte genauso gut vor Ghaddafis Ermordung aufgenommen worden sein.

Guinea-Bissau: Stichwahltermin steht fest – nur nicht die Kandidaten

30.3.2012. Am 22. April soll in Guinea-Bissau die Stichwahl ums Präsidentenamt stattfinden, doch wer gegen den Erstplazierten, Premier Carlos Gomes Junior (49%) antreten soll, ist unklar, denn der Zweitplazierte, der skurile „Sozialist“ Kumba Yala (23%) – Präsident von 2000-03 und bereits fünfmaliger Kandidat fürs höchste Staatsamt – sowie der Drittplazierte (Parlamentschef Manuel Serifo Nhamdjo, 18,5%) und der Viertplazierte, Ex-Übergangspräsident 2004-05, Henrique Pereira Rosa (5,4%) und ein weiterer Kandidat wollen die Wahl wegen Unregelmäßigkeiten im ersten Wahlgang boykottieren. So könnte Gomes Junior zwar noch gegen vier weitere Kandidaten antreten – von denen bekam aber keiner im ersten Wahlgang über 4%, was sie lediglich zu Zählkandidaten und damit die Stichwahl zur Farce macht.

Italien beschlagnahmt Besitz der Ghaddafi-Familie

30.3.2012. Das Regime des italienischen Großbankiers und Premiers Mario Monti hat die Besitztümer im Wert von 1,1 Mrd. Euro der Familie des von der NATO und ihren einheimischen Söldnern im letzten Jahr ermordeten libyschen Revolutionsführers Muammar al-Ghaddafi beschlagnahmen lassen. Dazu gehören: Aktien der italienischen Bank Unicredit, Anteile von 1,5 Prozent am Fußballverein Juventus Turin und Beteiligungen am Energiekonzern Eni, ein Landsitz und zwei Motorroller (!) – man macht also selbst vor Ghaddafis Lampretta nicht halt.

Österreich: BZÖ für transparente Spendenpraxis und gegen Benzinpreiswucher

30.3.2012. Nach den Grünen will nun auch die einst von Jörg Haider geründete rechtsliberal-populistische Partei Bündnis Zunkunft Österreich (BZÖ) Einnahmen wie Spenden und Ausgaben transparent auf ihrer Homepage auflisten und setzt sich dafür ein, daß Spenden ab 1.000,- Euro offengelegt werden müssen – übrigens eine Forderung der deutschen Bürgerbewegung Neue Richtung. BZÖ-Chef Josef Bucher präsentiert sich derzeit als selbsternannter „Anwalt der Autofahrer“ und will mit einer Beschwerde bei der Bundeswettbewerbsbehörde (BWB) klären lassen, ob es nicht marktkonforme Absprachen der Mineralölkonzerne gibt, da die Spritpreise immer vor Feiertagen urplötzlich ansteigen.

Ghaddafis Website wieder online – auch in deutsch!

30.3.2012. Die Internetseite des im Oktober 2011 bestialisch ermordeten libyschen Revolutionsführers Muammar al-Ghaddafi ist wieder im Internet abrufbar: http://www.algaddafi.org/ .

Etliche Reden Ghaddafis sind auch in deutsch zu lesen, darunter seine berühmte – sehr empfehlenswerte – Rede vor der UNO 2009: http://africaindependence.com/AlGaddafiSprichtDeutschDenkanstoessePersoenlicheWebseiteVonMuammarAlGaddafi.aspx .

Sabha weitgehend unter Kontrolle von Toubou-Milizen

30.3.2012. Die südlibysche Garnisonsstadt Sabha, Zentrum des Fezzan, ist nahezu vollständig unter Kontrolle von dunkelhäutigen Milizen des Toubou-Volkes. Während die Mainstream-Medien behaupten, es handele sich um Stammestreitigkeiten wegen eines „gestohlenen Autos“ (!), geben wesentlich glaubwürdigere Quellen an, daß die Toubou wegen der weiterhin bestehenden Unterdrückung ihres Volkes durch arabisch-stämmige Nordlibyer des NTC zu den Waffen gegriffen haben.

Syrien: Rebellen setzen Kindersoldaten ein

30.3.2012. Nach Angaben von Radhika Coomaraswamy, der UNO-Beauftragten für Kinder in bewaffneten Konflikten, setzen die syrischen „Rebellen“ Kindersoldaten bei ihrem Kampf gegen die syrische Regierung und die syrische Zivilbevölkerung, welche sich nicht ausdrücklich auf die Seite der Opposition schlägt, ein. Auch im libyschen Bürgerkrieg 2011, der erst durch Eingreifen der NATO vollends ausbrach, setzten die sogenannten „Rebellen“ Kindersoldaten ein – was ihre westlichen Schutzherren aber nicht sonderlich zu stören schien.

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